Thomas Bandt

Über mich | Kontakt | Archiv

Linux

SPIEGEL ONLINE hat 2 sehr gute Artikel zum Thema Linux bzw. "gegen Windows" herausgebracht. Im ersten gibt es quasi eine kleine Einführung in Form der Geschichte eines vermeintlichen Umsteigers.

"Für Raptor alias Karl, 31, begann alles vor einem Jahr. Auf seinem Laptop hatte ein Virus gewütet und das Betriebssystem musste neu installiert werden. Doch statt einmal mehr zur Windows XP CD zu greifen, erinnerte er sich an die vielen Berichte, die er im Fernsehen und Fachmagazinen gesehen hatte. Euphorische Berichte, wie leicht man auf das fehleranfällige, virengefährdete Windows verzichten könne. Wie mühelos der Umstieg wäre, auf ein Betriebssystem, das sicherer, stabiler und innovativer sei. Auf Linux."

So wird es im Moment vielen gehen, und auch ich selbst hatte ja sogar mehrfach schon Phasen, wo ich mich vom Linux-Hype habe infizieren lassen. Zuletzt im Sommer 2003, also vor anderthalb Jahren, als ich meinte dass Linux auf meinem Notebook alles bieten würde, was ich für unterwegs brauchen kann. Doch dann erlebte auch ich in die im zweiten Artikel beschriebene Phase.

"Doch nur weil Linux in einer Open-Source-Community entstanden ist, werden diejenigen, die damit arbeiten, nicht automatisch freier und unabhängiger im Umgang mit Computertechnologie. Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Wer den größten Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, Fehlerprotokolle auszuwerten, Programmbibliotheken zu pflegen, Befehlszeilen auszuprobieren und nach Software-Updates zu suchen, hat sich zum Sklaven seiner eigenen Kontrollsucht gemacht. Angefixt durch Linux-Versprechen, "hinter die Kulissen" blicken zu können.

Kreatives Arbeiten jedenfalls ist unter dem Zwang, ständig alles im Griff haben zu wollen, nur äußerst schwer möglich. [...] Für die Gegenwart sollte das nicht heißen, technologische Entwicklungen zu ignorieren. Man sollte sich nur nicht von ihnen kontrollieren lassen. Unabhängig davon, ob man mit Windows, MacOS oder Linux arbeitet."

Nach etwa 2 Monaten habe ich dann meine Linux-Installation wieder durch ein sauberes XP ersetzt - was übrigens ohne Abstürze so lange hielt, bis ich das Notebook nach einem halben Jahr wieder verkauft habe.

Fazit: wenn man nicht definitiv sicher ist, dass alles, was man mit seinem Computer machen will, auch wirklich optimal unter Linux zu realisieren ist, dann sollte man derzeit noch die Finger davon lassen. Denn man verzettelt sich zu sehr im System und der Konfiguration von Hardware, dass man tatsächlich die wesentlichen Dinge aus dem Auge verliert.



« Zurück  |  Weiter »