Thomas Bandt

Über mich | Kontakt | Archiv

Microsoft, Silverlight und HTML5

Das Silverlight-Team von Microsoft hat in seinem Blog kurz vor Microsofts Hausmesse, der MIX, ein Statement zur eigenen Position bezüglich Silverlight und HTML5 abgegeben, das lesenswert ist.

Darin wird nun klar zum Ausdruck gebracht, worauf ich schon ein paar Monate gewartet habe und was abzusehen gewesen ist. Nämlich, dass man intern wohl eingesehen hat, dass Silverlight im Web keine Zukunft hat. Ich habe schon häufiger gesagt, dass Silverlight im Web tot ist - aber das ist nicht ganz richtig. Denn um zu sterben, muss man ja erst mal gelebt haben.

Die Vergangenheit

Defacto hat es Silverlight seit seiner Einführung nicht geschafft, eine kritische Masse an Installationen zu erreichen. Das sieht Microsoft selbst zwar etwas anders, doch die im Sommer letzten Jahres angeführten 60% Verbreitung halte ich einerseits für geschönt, andererseits sind 60% gegenüber nahezu 100% (auf dem Desktop) bei der Konkurrenz von Adobe nicht genug, um eine Applikation in die freie Wildbahn zu lassen. Sprich Silverlight ist auch heute noch in jedem Szenario ungeeignet, in dem man die Nutzer nicht kennt oder zumindest nicht davon ausgehen kann, dass man ein so tolles Produkt hat, dass sie sich das Plugin installieren.

Dazu kommt ein weiteres Problem, das Microsoft nicht exklusiv hat, sondern mit Adobe teilt: Apple, die sich beharrlich weigern, Flash oder geschweige denn Silverlight auf iOS zu lassen. Man kann von den Kaliforniern halten was man will, mit dem iPhone und dem iPad haben sie inzwischen eine Verbreitung erreicht, die sich genauso wenig ignorieren lässt wie die (zum Glück schwindende) Anzahl an Menschen, die mit dem Internet Explorer 6 durchs Web surfen.

Daraus folgt, dass Browser-Plugins für öffentlich zugängliche Websites oder Webapplikationen stand heute nicht mehr verwendbar sind, möchte man nicht einen erheblichen Teil seiner potentiellen Nutzerschaft ausschließen oder viel Aufwand und Geld in Fallback-Lösungen investieren (bei Videos z.B. mag das noch funktionieren, bei klassischen RIA-Szenarien aber schon nicht mehr).

Die Zukunft

Zukünftig wird man sich also umorientieren müssen. Glücklicherweise gibt es aber nicht mehr nur einen Player auf dem Markt, sondern mit Google, Apple, Mozilla, Microsoft und mit Abstrichten noch Opera der ganzen fünf. Während Apple mit seiner Entscheidung kontra Flash und Silverlight auf der einen Seite Fakten schafft, tut dies vor allem Google auf der anderen. Die technische Entwicklung von Chrome ist dabei noch atemberaubender als der ebenso schnell wachsende Marktanteil.

Google hat dabei den Stab von Mozilla übernommen, die jahrelang die einzigen waren, die wirklich etwas voran gebracht haben und dabei auch Microsoft irgendwann aus dem Dornröschenschlaf rissen (wir erinnern uns: eigentlich wollte man in Redmond die Browser-Entwicklung nach dem IE6 komplett einstellen). Aber während vor einigen Jahren immer nur ein Player die tragende Rolle spielte, stacheln sich alle Wettbewerber heute mehr oder weniger gegenseitig an.

Das Ergebnis ist HTML5 - eigentlich ein ziemlich fieses Buzzword, was auch schnell für Verwirrung sorgt. Denn mit HTML hat HTML5 in seiner geläufigen Bedeutung wenig zu tun - es vereint vielmehr die Kombination der Technologien HTML, CSS und JavaScript. Alles nicht neu, aber angereichert mit verschiedenen standadisierten Browser-Komponenten wie Video oder Canvas werden die Browser durch diesen Mix zu immer leistungsfähigeren Applikations-Plattformen.

Wer die Richtung sehen will, in die sich das entwickeln könnte, sollte sich mal Chrome herunterladen und dort Tweetdeck installieren. Oder einfach in Safari, Chrome oder Internet Explorer 9 iPaint aufrufen.

Die Übergangszeit

Leider ist das Leben kein Ponyhof. Genausowenig wie man sich auf die Verbreitung von Flash oder Silverlight verlassen und sich in seinen Elfenbeinturm verkriechen kann, kann man sich heute hinstellen und HTML5-Applikationen für die Masse verkaufen. Bei Chrome, Firefox, Opera und Safari wird sich das sehr schnell entspannen, da hier Updates sehr schnell Verbreitung finden (Chrome aktualisiert sich z.B. selbst im Hintergrund).

Problematisch bleiben weiterhin die "alten" Internet-Explorer-Versionen, die berücksichtigt werden wollen: 6, 7 und 8. Zwar lässt sich auch hier relativ viel mit Extralösungen bewerkstelligen, das aber zu einem sehr hohen Preis.

Bleiben Kompromisslösungen, wie wir sie z.B. beim Relaunch des Mattendesigners von mymat.de in den vergangenen Wochen bewusst gewählt haben. Hier wurde eine Flash-Applikation durch eine "HTML5-Applikation" abgelöst. Ich setze das deshalb in Anführungszeichen, weil zwar eine gehörige Portion HTML5 drin steckt, aber eben einiges aus Kompatibilitätsgründen auch noch auf dem klassischchen Weg gelöst wurde.

Der Designer läuft nun auf jeder Desktop-Plattform und auch auf Android und vor allem iOS - und damit dem iPad. Zwar ließe sich auf jeder der vielen Plattformen noch mehr herausholen, aber man muss ja auch immer das Kosten-/Nutzenverhältnis berücksichtigen. Von daher zeigt das Beispiel schon ganz gut, dass auch heute vieles bereits im Web ohne Plugins möglich ist, wenn auch nicht alles.

Die Zukunft von Silverlight

Wie ich gerade merke, bin ich etwas abgeschweift und Silverlight spielt in diesem Post keine große Rolle. Nicht so schlimm, denn das widerspiegelt ja nur die Bedeutung des Plugins im Web ;-).

Ich glaube persönlich, dass Silverlight für Entwickler eine schöne Technologie ist, auch das Tooling ist rund und an vielen Stellen garantiert auch besser als das von HTML5. Aber es nützt ja alles nichts - im Web wird Silverlight keine Rolle spielen. Das hat Microsoft erkannt und schwenkt nun um.

Entwickler, die voll und ganz auf die Silverlight-Karte gesetzt haben, sind ja nicht ganz verloren - denn mit Windows Phone 7 besteht ja zumindest eine Chance, dass sich eine Plattform entwickelt, in der man sein SL-Know-How gewinnbringend auch in den nächsten Jahren wird einbringen können.

Nur im Web wird das eben nix mehr.

Kommentare

  1. Roland schrieb am Mittwoch, 6. April 2011 09:02:00 Uhr:

    Im "freien" Internet ist die Sache ganz klar: Da kommt es auf "Reach" an. Wer nicht gerade eine Anwendung im Angebot hat, die so genial ist dass die Besucher der Website ohne Zucken Silverlight installieren, muss auf HTML setzen (und wer gerade überlegt, ob seine Anwendung so genial ist: Nein, ist sie nicht). In welchem Rahmen dann tatsächlich HTML5-Features eingesetzt werden können, hängt von der Zielgruppe und der von ihr eingesetzten Browser ab.

    Im (Firmen-)Intranet stellt sich die Situation allerdings schon etwas anders dar. Da kann es durchaus sein, dass die interne IT dem Rollout eines Browser-Plugins eher zustimmt als dem Rollout eines neuen Browsers. Denn die Installation eines Browser-Plugins hat keinen Einfluss auf irgendwelche anderen Anwendungen - was man beim Wechsel auf einen anderen Browser nicht unbedingt garantieren kann.
  2. Gregor Biswanger schrieb am Mittwoch, 6. April 2011 11:08:00 Uhr:

    Hallo Thomas,

    schade das du die Technologien nur Oberflächlich auf nicht angewandte Szenarien beziehst. Welches Frontend die Zukunft spielen wird ist keine Frage. Hierbei hat sich HTML ganz gut durchgesetzt, auch gegen Adobe Flash. Genau deswegen pusht Microsoft das Thema HTML und kümmert sich immer mehr um die Bereitstellung im Backend-Bereich.

    Wenn es aber um die Zukunft von Silverlight geht und man dann immer wieder einen Vergleich zu HTML und/oder der Plug-In-Verbreitung liest, kommt nur Unverständnis meinerseits dazu. Silverlight ist eine Web-Technologie worin die Standardgrenzen des Webs gesprengt werden und man auf hohe Interaktivität und verbesserter Usability stoßt. Das bedeutet hohes Potenzial für Intranet- und Extranet-Lösungen. Zudem ist schon länger bekannt das Windows 8 ein Cloud-Betriebssystem wird. Microsoft wird zwar bestimmt erst ganz langsam das Betriebssystem abspecken aber in der Zukunft wird es immer weniger auf den eigenen PC zu installieren geben (!auch mit dem .NET-Framework!). Dann sieht es sogar so aus, das Silverlight als die Windows-Frontend-Technologie den Markt beherrschen wird. Somit gibt es dann SL für WP7, SL fürs Web, SL für xbox.. usw. Man sollte sich eher Gedanken um die Zukunft von WinForms/WPF machen! Ich könnte jetzt noch Seitenweise argumentieren weshalb der Vergleich zu Html nicht passt und welche Vorteile man durch Silverlight hat. Nur habe ich gerade etwas wenig Zeit dafür..

    Deshalb mein kurzes Fazit:

    „Silverlight hat ganz klar einen höheren Stellenwert in der Zukunft als es jetzt wahrgenommen wird!“

    Viele Grüße,
    Gregor
  3. Jan Welker schrieb am Mittwoch, 6. April 2011 11:26:00 Uhr:

    Hallo,

    ich stimme Thomas zu. Silverlight wird sicher in Zukunft seine Berechtigung haben. Zum Beispiel auf dem WP7 oder als Sharepoint-Erweiterung im Intranet.
    Im Web hat Silverlight jedoch nichts verloren, nicht mal um Videos abzuspielen.

    Jan
  4. Thomas schrieb am Mittwoch, 6. April 2011 11:31:00 Uhr:

    @Roland: ACK.

    @Gregor: mir scheint, die Silverlight-Fraktion will mich nicht verstehen und fühlt sich nur auf den Schlips getreten ;-).

    Ich greife nicht Silverlight als Technologie an, das ist ein cooles Werkzeug mit schönen Entwicklungs-Tools und großem Potential, ohne Frage.

    Es geht darum, dass Silverlight mal ins Rennen geschickt wurde, um das Web zu revolutionieren oder wenigstens eine Alternative zu Adobe Flash zu schaffen. Das ist gescheitert - im Web spielt Silverlight keine große Rolle und selbst diese wird in Zukunft noch schrumpfen. Das ist der Punkt, nicht mehr und nicht weniger.

    Dass es z.B. auf WP7 ganz anders aussieht, ist ein anderes Thema. Und was die Bedeutung für Apps im Kontext Cloud etc. angeht, magst du vielleicht recht haben, aber auch da habe ich meine Zweifel. Da Google mit Chrome OS und HTML5 als Basis für darauf laufende Apps genau in die Richtung geht und vielleicht eher durch die Ziellinie laufen wird, als es Microsoft mit Windows 9 oder 10 tun wird. Aber das ist Kaffeesatzleserei :-).

    Fazit:

    Silverlight ist toll. Silverlight hat im Web aber keine Chance. In Nischen (Intra-/Extranet, WP7) ist es aber eine ernsthafte Alternative bzw. sogar alternativlos.
  5. TOM_MUE schrieb am Mittwoch, 6. April 2011 13:34:00 Uhr:

    Hallo zusammen,

    nun, ich kann die Meinung von Thomas sehr gut verstehen. Silverlight hat für mich schon allein aus dem folgenden Grund seine Chancen in der Webwelt verloren. Es ist für die Zukunft und bei der Nutzungsform des Internets nicht mehr tragbar, dass sich Webentwickler in jeden einzelnen Plug-In-Mikrokosmos einarbeiten müssen. Hier ist eine Standardlösung, wie sie mit HTML5 erreicht werden kann, ein absolutes Muss. Sei es nun Silverlight oder Flash oder was auch immer, alle diese Plug-In-Lösungen werden auch weiterhin in ihren speziellen Anwendungsdomänen bestehen. Das ist ja auch die Aussage von Microsoft. HTML5 und Silverlight bekommen den gleichen Stellenwert.
    Da gibt es als Entwickler für Silverlight auch keinen Grund zu verzweifeln oder an die Decke zu gehen. Man darf die Aussage von Thomas nur nicht in den falschen Hals bekommen ;-)

    Auch wenn ich nun durch einen Wechsel bei meinem Arbeitgeber frisch in die Enterprise-Entwicklung mit Silverlight wechsle, mache ich mir nun keine Sorgen sondern freue mich sehr über diese Strategie von Microsoft. Es eröffnet mir in der Webentwicklung sehr große Chancen.

    Persönlich würde ich mir dafür folgendes von Microsoft wünschen:

    Schon heute sind die Werkzeuge und Tools in der Silverlight-Entwicklung sehr gut. Es wäre aber richtig schick, wenn Microsoft mit seinen Expression-Tools in Zukunft eine Konvertierung von Silverlight hin zu HTML5 anbieten würde. Soweit ich das verstanden habe, bietet Adobe für seine Technologien dieses Tooling schon heute an. Warum dann nicht auch Microsoft.

    Gruß, TOM_MUE
  6. Karsten Samaschke schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 21:08:00 Uhr:

    Ich sehe es so, wie die "Silverlight-Fraktion" - grundsätzlich ist SL eben nicht auf den Einsatz im freien Web beschränkt, sondern wenn man es als einen technologischen Ansatz betrachtet, der auf ganz verschiedenen Plattformen (Client, Phone, XBox?) funktioniert, trifft man es besser. Es ist nicht der Flash-Killer, als der es gerne abezeichnet wird, sondern es ist der WPF/WinForms-Killer, der zusätzlich auch noch im Web läuft. Es integriert sich perfekt mit HTML, kann aber auch standalone (out of Browser) genutzt werden und kann einfach Dinge, die mit HTML oder auf dem Server nicht gehen. Es auf seine ursprüngliche Intention als Flash-Killer zu reduzieren, trifft den Kern seines Einsatzszenarios schlicht nicht mehr. Insofern empfehle ich eine Auseinandersetzung mit dem, was Silverlight kann, wofür es gedacht ist und wie es eingesetzt werden kann, bevor man es virtuell zu Grabe trägt.

    Vor einigen Jahren habe ich auch nur über Silverlight gelächelt, aber das ist mir mittlerweile vergangen - je längerich damit auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Szenarien arbeite, desto spannender wird die Plattform für mich.
  7. Thomas schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 21:39:00 Uhr:

    Ich empfehle eine erneute Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Inhalt des Artikels. Vielleicht wird dann klarer, um was es überhaupt geht. Ach halt, du hast es ja erfasst - nur interessiert es dich nicht. Na gut, dann ignoriere ich den Rest am besten.
  8. Karsten Samaschke schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 21:59:00 Uhr:

    Thomas, wo genau liegt Dein Problem? Ich habe nur gesagt, dass ich Deine Meinung, dass Silverlight tot sei nicht teile und empfohlen, dass Du dich mit den aktuellen Einsatzszenarien auseinandersetzen solltest - Du triffst den Kern nicht, wenn Du es als reinen Flash-Killer betrachtest. Du gehst am Rande darauf ein, dass Du "Nischen" siehst, soll ich Dir dazu gratulieren?

    Deine plakative Kernaussage ist: Silverlight ist tot. Okay, Du schränkst das ein und sagst, dass Silverlight im Web tot sei und es überhaupt nie gelebt habe - was aber nix daran ändert, wie der Thomas-Bandt-Jünger das liest: Silverlight ist tot. Ist mir neben dem IE-Bashing irgendwas sonst durch die Lappen gegangen?

    Dem halte ich entgegen, dass Du mit Deiner reinen Web-Sicht recht haben magst, Du aber eben nicht verstehst, dass Silverlight eben nicht (mehr) rein Web ist. Und möglicherweise nie gewesen sein wollte, was ich aber nicht beschwören möchte. Die Technologie kann viel mehr, und die Nischen sind möglicherweise auch keine reinen Nischen, als die Du sie sehr gerne darstellst.

    Also, was habe ich verpasst, was habe ich im Jetlag überlesen?
  9. Thomas schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 22:59:00 Uhr:

    Inhaltlich ist mein Problem primär, dass du den Kern des Textes nicht verstanden hast (verstehen willst), mir dann aber vorwirfst den Kern, den du gerne hättest, nicht zu treffen. Es geht allein um Silverlight im Web, um sonst nichts.
  10. Karsten Samaschke schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 23:11:00 Uhr:

    Ich hatte das schon verstanden, meine Intention - und so habe ich es auch versucht, auszudrücken - war jedoch, darauf hinzuweisen, dass eben die Technologie mehr ist, als eine reine Web-Sache. Grund dafür ist die Art, wie Du Deinen Beitrag geschrieben hast (was Dein Recht ist und was ich auch nicht kritisiere, es ist ja schließlich Deine Art und Dein Stil). Nur - nochmal - finde ich einfach nicht, dass Deine plakative und schnoddrige Aussage korrekt ist, so sehr das auch Dein Stil und der Stil ist, den Deine Leser erwarten.
  11. Karsten Samaschke schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 23:12:00 Uhr:

    Wobei das auch wurscht ist, weil ich nicht glaube, dass wir da eine gemeinsame Diskussionsgrundlage finden wollen.

    Ich bin dann mal wieder raus aus Deinem Blog, keine Sorge.
  12. Thomas schrieb am Mittwoch, 13. April 2011 23:13:00 Uhr:

    Meine Aussage, dass Silverlight im Web tot ist (nie gelebt hat), ist nicht korrekt? Was hattest du noch mal verstanden?

    Ich glaube, wir belassen es besser dabei ...
  13. hace schrieb am Donnerstag, 12. Mai 2011 22:26:00 Uhr:

    Das einzige was "tot" ist ist Java - von allen guten "Geistern" mittlerweile verlassen und von Oracle "gefressen". Wer Javascript in einem Atemzug mit .net und c# nennt dem kann man auch nicht helfen. Aber vielleicht ist das eine Frage dessen was man erreichen will? Wir (meine Freunde und ich) wollen Internet-fähige Applikationen schreiben im Bereich Finanzdienstleistungen. Das machen wir erfolgreich seit 25 Jahren und seit 3 Jahren mit Silverlight parallel zu unserer schon "etwas" betagten Win32 Fatclient Applikation. Wir wollen nicht unbedingt eine Web-Applikation schreiben (aber: was ist eine Web-Applikation? Ich kenne keine einzige brauchbare - zumindest nicht für unsere Bedürfnisse). Die Applikation von der ich spreche ist eine Enterprise-Applikation (per Definition und etwas vereinfacht: etwas was ein Sachbearbeiter ca. 8h am Tag zu 80% bedient). Sie besteht aus ca. 8000 Pages bzw. Dialogen und basiert auf ca. 2000 Oracle Tabellen. Wollt ihr ernsthaft behaupten so etwas mit HTML5 und Javascript bewerkstelligen zu wollen? Ich sehe derzeit überhaupt keine einzige brauchbare Alternative zu Silverlight (natürlich angreichert durch etliche Tools und Libraries wie ClientUI etc.) um so etwas realisieren zu können. Das mag ein Sonderfall sein - nur man muss auch von irgendetwas leben und wir leben nicht schlecht davon. Microsoft hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Mir ist es (da staune ich selbst nicht schlecht) mittlerweile lieber mit Microsoft-Mitteln zu arbeiten als mit dem völlig überzogenen und Standard-fremden Apple-Schmarrn oder den halbkriminellen Tools der höchstkrminellen Firma Gurgel (oder Google?). Ich kenne lieber meinen Feind - damit kann ich besser schlafen.

    Viele Grüße an Euch alle die etwas bewegen wollen - trotz unterschiedlicher Meinungen(oder gerade deswegen)!
  14. Thomas schrieb am Donnerstag, 12. Mai 2011 22:36:00 Uhr:

    "Wollt ihr ernsthaft behaupten so etwas mit HTML5 und Javascript bewerkstelligen zu wollen?"

    Ich für meinen Teil: nicht wollen, können ...

    In diesem Sinne ;-)
  15. Hace schrieb am Donnerstag, 12. Mai 2011 23:21:00 Uhr:

    ;-)
    ok - kannst(!) Du so etwas mit html5 und javascript bewerkstelligen? Falls ja: mit welchem Aufwand? Eine wenig ausgereifte, unsichere Technologie - nicht mal vernünftig deklariert und obendrein garniert mit sehr anrüchigem Javascript (wobei auch noch ajax hier etwas herumgeneriert bzw. herumschickt). Ist etwas überzeichnet aber im Kern wohl wahr - falls ich mich vertippt habe so liegt es am Wein und meine Brille ist im Auto ... also: sorry

    :-)
  16. Thomas schrieb am Donnerstag, 12. Mai 2011 23:44:00 Uhr:

    Ich meine zwischen den Zeilen die Abneigung gegen Web-Technologien vor dem Hintergrund jahrelanger Desktop-Programmierung herauszulesen. Oder anders: wie schön wäre doch die Welt, wenn man weiterhin alles im Designer zusammenschieben könnte und das Ding auch noch einen Zustand hätte! Liege ich da falsch? ;-)

    Der Punkt ist: es hat ja hoffentlich nicht ernsthaft jemand von euch 8000 Dialoge zusammengezimmert.

    Und ob HTML und JavaScript (für Formulare brauchts kein HTML5), Silverlight, Flash oder ein klumpiges Java-Applet: wir reden hier nur vom Client, der Eingaben entgegennehmen und die Antwort vom Server ausgeben soll. Da spielt die Technologie nun wirklich eine untergeordnete Rolle und man kann ggf. danach entscheiden, was den [lies: Team] eigenen Stärken und Preferenzen am nähesten kommt.
  17. Thomas schrieb am Donnerstag, 12. Mai 2011 23:45:00 Uhr:

    P.s.: Die Kontaktanfrage ignoriere ich mal geschmeidig - "billig" habe ich leider nicht im Angebot ;)
  18. Hace schrieb am Freitag, 13. Mai 2011 00:07:00 Uhr:

    Gute Antwort ;-). Nein - dem Designer trauen wir nur halbwegs aber dem Zustand hätten wir schon gerne. Schliesslich wollen wir auch wissen wer und wo etwas an den sensiblen Bankdaten herummanipuiert. Generelle Abneigung gegen Web-Technologie ist zuviel gesagt: etwas gesunde Skepsis. Wir kommen noch aus der Zeit wo wir uns vom Großrechner wegemanzipiert haben. Das war ein Sieg trotz Floppy-Disk und 10 MB Festplatte... Die Fragen wo unsre Daten liegen und wer sie manipulieren und mißbrauchen kann waren für uns essenziell. Wir wollten auch lokale Rechnerintelligenz nutzen umd nicht ständig an irgendwelchen (Applicationserver)-Flaschenhälsen zu verzweifeln. Die Zeiten haben sich geändert - man geht mit Daten nonachalant um - das ist vertretbar weil die Informationsflut einen relativ guten Schutz vor Mißbrauch bietet. Dennoch suchen wir einen Kompromiss zwischen Internet, Web un Fatclient und finden Silverlight gut bis hervorragend. und wir zimmerten nichts zusammen - in diesem Umfeld haben die Applikationen diese Größenordnung - ob man aus den 8000 nun 5000 macht ist nicht wirklich entscheidend. Es ist eine beachtliche Applikation die vergleichbar mit SAP R/4 ist. Formulare alleine sind es auc nicht - das "Ding" lebt inf Form von Prozessen, Buttons, Lasche (je nach Automaten-Status ein-bzw. ausgeblendet). Büroalltag pur - nein: nicht langweilig. Ich habe mal ein Anfrage auf eurer Website gepostet. Kann man vielleicht vertiefen. Kein Vorurteile meinerseits - aber eine klare Tendenz zu Silverlight...

    Gruß nach München (aus Aying) :-)

  19. Hace schrieb am Freitag, 13. Mai 2011 00:08:00 Uhr:

    ad ps: billig ist nicht gleich günstig ..., gell ?
  20. Thomas schrieb am Freitag, 13. Mai 2011 00:14:00 Uhr:

    http://www.chaoszone.de/blog/media/blogs/webnews/weird-signs-79.jpg ;-)

    In so einer Umgebung (kein offenes Web nehme ich an) kann Silverlight ja auch eine gute und richtige Wahl sein - ich bin auf keinem Kreuzzug und muss niemanden missionieren. Nur Silverlight-Beratung, die kann ich leider nicht bieten ;-).

    Gute Nacht aus München-Neuhausen


« Zurück  |  Weiter »