Thomas Bandt

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Sony Vaio VPCS12V9E/B Review

Ich schreibe diesen Beitrag auf einem brandneuen Sony Vaio VPCS12V9E/B. Zwar bin ich mit meinem MacBook Late 2008 (13", 2,4 GHz Core2Duo, OCZ Vertex SSD) für den täglichen Gebrauch mehr als zufrieden, in der ein oder anderen Situation habe ich mir dann aber inzwischen doch schon etwas schnellere Hardware gewünscht. Dass ich nun aber schon mehr als anderthalb Jahre das gleiche Notebook besitze (wer mich kennt, weiß, dass das seeeeehr lang ist), rührt aber vor allem daher, dass Apple die Messleite einfach so unglaublich hoch gelegt hat. Ich habe bisher einfach keine brauchbare Alternative bei ähnlicher Qualität gefunden.


Der Zufall wollte es, dass ich letzte Woche bei Twitter auf eben jedes Sony Vaio aufmerksam wurde. Die Spezifikationen laßen sich prima, also sah ich es mir am Samstag im Laden an. Ersteindruck: hm. Ist halt Plastik. Also ließ ich es stehen und dachte noch ein wenig darüber nach. Vorgestern bestellte ich es dann doch, da ich mir einfach mal direkt ein Bild machen wollte. Nun steht es vor mir. Ich gehe es mal im Detail durch, soweit das nach einer Stunde möglich ist.

Optik

Definitiv Geschmackssache. Stünde es nur alleine vor mir und hätte ich noch nie ein MacBook gesehen, ich würde sagen es ist okay. Durch die Magnesiumlegierung und die Riffelung der Oberfläche der vorderen Handauflageflächen sieht es schon ganz gut aus. Stellt man es allerdings neben ein MacBook, fällt auf, dass es doch ganz schön dick ist, im Verhältnis zur Größe (13 Zoll).

Verarbeitung

Es ist un bleibt Plastik, Punkt. Gegen das Unibody-Gehäuse des MacBooks kann es einfach nicht anstinken. Der Displayrahmen ist nicht richtig versteift, die rechte Handauflagefläche lässt sich durchdrücken und mit einem nervösen Finger kann man durch beharrliches Tippen auf die DVD-Laufwerks-Abdeckung seine Umwelt gehörig Nerven kosten.

Tastatur

Optisch nicht ganz so straight wie die des Macs, allerdings von Verarbeitung, Anschlag und auch der Beleuchtung her top. Insbesondere die Größen der Tasten sagen mir zu, mit zehn Fingern tippt es sich jedenfalls wunderbar. Und als Windows-User auch nicht zu verachten: ein Windows-Layout ;-).

Display

Für mich eine einzige Enttäuschung, da von den blumigen Werbeversprechen nicht viel übrig bleibt. Die Blickwinkelstabilität ist nicht existent, die Helligkeit nur dann in Ordnung, wenn man keinen direkten Vergleich hat.

Touchpad

Man weiß beim Multitouchpad des MacBooks erst, was man an ihm hat, wenn man mal wieder ein gewöhnliches Trackpad benutzen muss. Zwar kann das Sony wohl auch Gestensteuerrung, allerdings ist das in der Qualität nicht annähernd zu vergleichen. Alleine ein Doppelklick mit zwei Fingern oder das Scrollen damit fehlt mir - hier habe ich am wenigsten Lust, mich umzugewöhnen.

Performance

Die gefühlte Performance ist schlecht. Das ist allerdings rein subjektiv und mag daran liegen, dass ich sowohl im MacBook als auch meinem "richtigen" Rechner im Büro seit mehr als einem Jahr mit SSDs arbeite. Festplatten waren, sind und bleiben einfach die Flaschenhälse. Für den Alltag ist es einfach völlig wurscht wieviel Power die CPU theoretisch hat, wenn das Starten des Systems aufgrund der lahmen Platte ein Vielfaches der Zeit eines Systems mit SSD braucht. Das ist dann auch der Grund, warum mir mein bald knapp zwei Jahre altes MacBook aus dem Stand noch schneller vorkommt. Bei CPU- und Speicher-lastigen Sachen wie Spielen wird sich der Eindruck natürlich nicht halten können.

Emissionen

Der für mich bei jedem Notebook definitiv wichtigste Punkt (gleich neben dem Design ;-)) sind die Emissionen. Weniger die Wärmeentwicklung, die kann ich an vielen Stellen verschmerzen. Wichtiger ist mir die Geräuschentwicklung. Nach mehr als 15 Minuten CPU-Dauerauslastung durch Prime95 lässt sich sagen: Aufgabe bestanden. Der Lüfter sprang sofort an und lief hörbar, aber nicht störend. Nachdem ich Prime95 stoppte, fuhr er auch sofort wieder herunter.

Während ich das tippe ist das Gerät nun seit einigen Minuten im normalen Betriebsmodus. Hier muss ich leider sagen, dass der Lüfter ständig leicht zu hören ist - nicht so beim MacBook.

Fazit

Für 1.200 EUR brutto erhält man ein solides Business-Notebook mit einer akzeptablen Verarbeitung und insgesamt doch sehr ordentlichem Preis-/Leistungsverhältnis. Für mich jedoch sind die Vorteile nicht überzeugend genug, um mich vom MacBook zu lösen. Ich hätte einfach das Gefühl einen Rückschritt zu machen, nicht zuletzt bei Verarbeitung (Unibody, Alu) und Design. Daher wandert das Sony nun wieder zurück in die Kiste und zum Händler. Ich muss wohl noch länger suchen und dann wohl auch tiefer in die Tasche greifen - oder einfach auf die nächste MacBook-Generation warten.

Aber einen Versuch war es wert.

Kommentare

  1. Danny schrieb am Freitag, 13. August 2010 13:47:00 Uhr:

    Bitte neue Vorschläge machen. Der Jung braucht nen neues Notebook. ;)
  2. Sono schrieb am Sonntag, 15. August 2010 21:20:00 Uhr:

    Nettes Review. Das wohl doch recht mittelmäßige Touchpad wundet mich in dieser Preisklasse ein wenig. An meinem ASUS Eee ist immerhin ein solides Multitouch verbaut.
  3. markus schrieb am Freitag, 22. Oktober 2010 10:04:00 Uhr:

    schönes review. ich habe mit das gerät letzten samstag zugelegt und bin voll zufrieden damit. sicher, im vergleich mit einem macbook kann es kaum standhalten, da allein das look-and-feel eines macbooks deutlich besser ist. allerdings bekommt man mit dem sony eben deutlich bessere ausstattung bei (fast) gleichem preis, denn ich hatte auch über beide geräte nachgedacht. zustimmen möchte ich beim touchpad. gerade das zwei-finger-scrollen funktioniert nur manchmal und dann auch nicht durchgehend gut, zumal der mitgelieferte treiber diese funktion gar nicht hat, sondern man über synaptics erst die neue version laden muss.

    aber zusammenfassend stimme ich dir vollkommen zu :)
  4. zymo schrieb am Donnerstag, 18. November 2010 21:30:00 Uhr:

    klar von der verarbeitung her ist der mac deutlich im vorteil. stand jetzt auch vor der wahl zwischen sony s und macbook pro. hab mich dann doch für den sony entschieden, der core 2 duo war mir doch etwas zu alt und im vergleich zum core i5 deutlich langsamer. und ob im nächsten update des macs nen ordentlicher prozi kommt, dass weiß nur steve. hab das sony notebook für unter 1000€ erstanden, was mir die entscheidung doch wesentlich leichter gemacht hat.

    falls du noch auf der suche bist und paar euro mehr auf den hohen kante hast, kann ich dir auch das vaio z empfehlen. 13,3 zoll matt mit hd+ oder fullhd screen, corei5-corei7, ssd ab werk, gt 330m 1gb, umts.... so um die 1700€ aufwärts. und die teile werden nicht wie andere sony modelle in china gebaut, sondern kommen direkt aus japan.
  5. Lars schrieb am Montag, 29. November 2010 12:50:00 Uhr:

    Das Display ist einfach nur schlecht. Im direkten Vergleich zu meinem Vorgänger (VGN-Z11WN, 2 Jahre alt) kommt man sich vor, als säße man vor einem 300 EURO ASUS Notebook. schade schade schade...


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