Ich habe letzte Woche für Browsertests auf einem ungenutzten Uralt-Notebook im Büro Ubuntu Linux installiert. In dem Gerät stecken 512 MB Arbeitsspeicher, eine 1,3 GHz CPU, eine On-Board-Grafikkarte und immerhin ein W-LAN-Adapter, der allerdings den Geist aufgegeben zu haben schien und unter Windows nicht mehr funktionierte. Vor einer Weile hatte ich mal das Service Pack 2 für Windows XP auf dem Gerät eingespielt, was seinerzeit einen geschlagenen Tag (!) dauerte.
Nun also Ubuntu. Meine letzten Experimente mit Linux liegen nun schon gut 2 Jahre zurück, damals musste ich noch eine spezielle W-LAN-PCI-Karte kaufen, um überhaupt online gehen zu können.
Nachdem ich mir die aktuellste Version besorgt und gebrannt hatte, startete ich die Installation. Was soll ich sagen: kein Vergleich mehr zu früher. Ein optisch ansprechender und einfacher Assistent führte durch die Installation, die schlussendlich nach einer halben Stunde erledigt war.
Nach dem ersten Start dann die erste positive Überraschung: es wurde augenscheinlich sämtliche Hardware erkannt, ich war über das angeschlossene LAN-Kabel sofort online und - siehe da - auch verfügbare W-LANs wurden angezeigt ... die Geschwindigkeit der Oberfläche ist absolut ansprechend.
Apropos Oberfläche: ich habe früher, warum auch immer, nur KDE probiert - das installierte Gnome allerdings schaut wirklich übersichtlich aus. Vom Stylefaktor natürlich noch kein Vergleich zu Vista oder OSX, dafür wirkt es insgesamt noch zu altbacken und zu verpixelt (vielleicht ein Tribut an die Community?). Aber es ist aufgeräumt und kinderleicht zu bedienen. Das Nachinstallieren von Anwendungen funktionierte auch reibungslos - nach 10 Minuten war auch MonoDevelop installiert.
Apropos Nachinstallation: da gibt es keinen Unterschied zu Windows oder OSX: auch hier standen heute, eine Woche nach der Installation, genau 200 Megabyte in Form von 150 Updates zur Verfügung, die gerade installiert werden ... immerhin gefühlte 300-500 MB weniger als MS und Apple liefern ;-).
Erstes Fazit: für Fälle, in denen eine Neuanschaffung eines Rechners nicht in Frage kommt, dem alten aber langsam die Puste ausgeht, würde ich zukünftig Ubuntu in Erwägung ziehen. Bei Neukäufen ist es noch Quatsch, da hier Windows ja meist mit ausgeliefert wird und die Open-Source-Anwendungen wie OpenOffice ja auch dort verfügbar sind.