Thomas Bandt

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Linux 2008 - Positive Überraschung mit Ubuntu

Ich habe letzte Woche für Browsertests auf einem ungenutzten Uralt-Notebook im Büro Ubuntu Linux installiert. In dem Gerät stecken 512 MB Arbeitsspeicher, eine 1,3 GHz CPU, eine On-Board-Grafikkarte und immerhin ein W-LAN-Adapter, der allerdings den Geist aufgegeben zu haben schien und unter Windows nicht mehr funktionierte. Vor einer Weile hatte ich mal das Service Pack 2 für Windows XP auf dem Gerät eingespielt, was seinerzeit einen geschlagenen Tag (!) dauerte.

Nun also Ubuntu. Meine letzten Experimente mit Linux liegen nun schon gut 2 Jahre zurück, damals musste ich noch eine spezielle W-LAN-PCI-Karte kaufen, um überhaupt online gehen zu können.

Nachdem ich mir die aktuellste Version besorgt und gebrannt hatte, startete ich die Installation. Was soll ich sagen: kein Vergleich mehr zu früher. Ein optisch ansprechender und einfacher Assistent führte durch die Installation, die schlussendlich nach einer halben Stunde erledigt war.

Nach dem ersten Start dann die erste positive Überraschung: es wurde augenscheinlich sämtliche Hardware erkannt, ich war über das angeschlossene LAN-Kabel sofort online und - siehe da - auch verfügbare W-LANs wurden angezeigt ... die Geschwindigkeit der Oberfläche ist absolut ansprechend.

Apropos Oberfläche: ich habe früher, warum auch immer, nur KDE probiert - das installierte Gnome allerdings schaut wirklich übersichtlich aus. Vom Stylefaktor natürlich noch kein Vergleich zu Vista oder OSX, dafür wirkt es insgesamt noch zu altbacken und zu verpixelt (vielleicht ein Tribut an die Community?). Aber es ist aufgeräumt und kinderleicht zu bedienen. Das Nachinstallieren von Anwendungen funktionierte auch reibungslos - nach 10 Minuten war auch MonoDevelop installiert.

Apropos Nachinstallation: da gibt es keinen Unterschied zu Windows oder OSX: auch hier standen heute, eine Woche nach der Installation, genau 200 Megabyte in Form von 150 Updates zur Verfügung, die gerade installiert werden ... immerhin gefühlte 300-500 MB weniger als MS und Apple liefern ;-).

Erstes Fazit: für Fälle, in denen eine Neuanschaffung eines Rechners nicht in Frage kommt, dem alten aber langsam die Puste ausgeht, würde ich zukünftig Ubuntu in Erwägung ziehen. Bei Neukäufen ist es noch Quatsch, da hier Windows ja meist mit ausgeliefert wird und die Open-Source-Anwendungen wie OpenOffice ja auch dort verfügbar sind.

Kommentare

  1. Carsten schrieb am Dienstag, 9. Dezember 2008 15:27:00 Uhr:

    Ich stehe auch immer mal wieder vor der Überlegung, meinen 4 Jahre alten Laptop (ähnliche HW) auf Linux umzurüsten. Aber was ist mit Stromsparmodi für den alten Athlon-Mobile-Prozessor?

    Hast du eine Live-CD verwendet, um vorher das System zu testen, oder war eh nichts mehr auf der Platte?
  2. Thomas schrieb am Dienstag, 9. Dezember 2008 15:34:00 Uhr:

    Bzgl. Stromsparoptionen kann ich dir nichts sagen, aber ein 4 Jahre alter Akku wird ja sowieso kaum mehr als 10 Minuten durchhalten? In meinem Fall steht das Ding nur rum und wird eben für Browsertests verwendet.

    Ich habe gleich richtig installiert, die Live-CD habe ich mir gespart, da man damit ja eh kaum einen realistischen Eindruck bzgl. Performance gewinnen kann.
  3. Dani schrieb am Dienstag, 9. Dezember 2008 19:12:00 Uhr:

    Schön zu hören :-)
    Aber: "Bei Neukäufen ist es noch Quatsch, da hier Windows ja meist mit ausgeliefert wird und die Open-Source-Anwendungen wie OpenOffice ja auch dort verfügbar sind."
    Von Quatsch zu reden ist doch etwas vermessen. Es gibt durchaus auch andere Gründe auf Linux im Desktop-Bereich zu setzen als Lizenzkosten für Windows - und etwas mehr wie OpenOffice & Co. hat es doch auch zu bieten.
  4. Thomas schrieb am Dienstag, 9. Dezember 2008 19:17:00 Uhr:

    Das bezog sich insbesondere auf Dritte, bei denen man Support leisten darf (Verwandtschaft & Co.) - und die kommen mit Windows nicht weniger zurecht als mit Linux, dafür haben sie eine größere Softwareauswahl und ich tue mich mit dem Support leichter.
  5. Dani schrieb am Dienstag, 9. Dezember 2008 20:11:00 Uhr:

    Signed :)
  6. Carsten schrieb am Mittwoch, 10. Dezember 2008 06:55:00 Uhr:

    @Thomas: Oh, der Akku wurde immer gut gepflegt von mir und hält unter Windows noch seine 2 Stunden durch, wenn ich damit surfe. :-)

    Das mit der Live-CD und deren Performance sehe ich ein. Aber was die Treiberunterstützung angeht, hat man da ein gutes Beispiel, ohne vorher seine Platte löschen zu müssen. Und gerade bei meinem Laptop und dessen WLAN hatte ich bisher kein Glück mit den Live-CDs...


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